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Hühnergötter

Wenn im Frühjahr oder Herbst die Winde an der Ostsee etwas stärker werden und die Wellen allerlei Strandgut ans Ufer spülen, dann wandern Einheimische und Urlauber gern mit Argusaugen am Strand entlang. Sie Sind auf der Suche nach Bernstein, Seeigeln oder auch den vielgestaltigen Feuersteinen, die die Phantasie von Kindern und Erwachsenen anregen. Manchmal haben Feuersteine sogar ein Loch und dann nennt man sie „Hühnergott“.

Feuersteine sind sehr hart, splittern aber auch leicht. Wenn sie splittern, entstehen scharfe Kanten, wodurch die Feuersteine schon vor Jahrtausenden als Werkzeuge eingesetzt wurden. Beim Aufeinanderschlagen sprühen Funken – daher der Name Feuerstein. Die Feuersteine, meist schwarz und umgeben von einer weißen Kruste, können in Hohlräumen winzige Kristalle, Kreide oder auch fossile Einschlüsse haben. Verwitterung, Brandung und mechanische Einflüsse durch Sand und Steine lösen die Einschlüsse. Übrig bleiben tiefe Hohlräume oder gar ein Loch oder Löcher quer durch den Stein.
Warum „Hühnergott“? Wohl alter Volksglaube, dass ein solcher Stein mit einem Faden an die Hühnerstange gehängt, das Federvieh zu verbesserter Legetätigkeit ansporne, oder aber um „Kikimora“, eine slawische Gottheit, daran zu hindern, das Federvieh zu stehlen oder beim Eierlegen zu stören.

Den Lochsteinen werden auch heute noch in einigen Regionen Deutschlands geheimnisvolle Kräfte zugeschrieben. Man meint, sie setzen einen Zauber gegen jedes Unheil, dass einem durch böse Geister widerfahren kann.

Hühnergott